Bevor ich nun über den aktuellen Baustand berichte möchte ich noch ein paar Zeilen zum Weg bis hier her niederschreiben.
Wie und wann kam es dazu, dass wir uns für ein Haus entschieden haben?
Warum ein Neubau?
Warum gerade diese Baufirma?
Als wir uns 2008 kennen lernten gab's diesbezüglich noch recht unterschiedlich Meinungen. Janine, nur das Wohnen zur Miete in der Stadt kennend, hatte da verständlicherweise andere Ansichten wie ich, der in einem Haus auf dem Dorf aufgewachsen ist.
Das Thema war aber nicht so wichtig als dass wir es zur Klärung nicht auf die lange Bank schieben konnten.
Den ersten Impuls, dass so ein eigenes Häuschen gar nicht so schlecht ist, gab es ungefähr 2010 als wir Freunde in ihrem damals frisch gebauten Eigenheim besuchten. Moderner Wohnstil, frische Farben und gelungene Raumaufteilungen die man auch noch selber mit bei der Planung beeinflussen konnte, waren dann doch ziemlich gute Argumente FÜR ein eigenes Haus. Nicht zu vergessen die Ruhe.
Als wir 2011 in unsere erste gemeinsame Wohnung
einzogen hatten wir uns auf einen Mindestverbleib von 10 Jahren geeinigt. Damit konnten wir uns auch die hohen Ausgaben schön rechnen um alles chic zu machen ("hält ja mindestens 10 Jahre"). Im Winter 2013 war es dann soweit, dass dieser Plan bereits über den Haufen geworfen wurde und der Auszug definitiv eher kommen musste. Grund? Nunja, es war nicht schön mit einem Säugling und einer Schwangeren den Winter zu Hause zu sitzen, mit dem Wissen das sich der schwarze Teufel namens Schimmel in der Wand versteckt. Unsere Küche war knapp 3 Monate eine Baustelle. Viele Nerven haben wir in den Auseinandersetzungen mit dem Vermieter gelassen. Und erst mit dem Handwerker. Ich hoffe heute noch dass ich den nie wieder sehen muss.
Bereits im Frühjahr 2013 waren wir das erste Mal auf der Hausmesse in Dresden. Ich finde die Messe echt super. Jede Menge Aussteller und Fachbeiträge rund um das Haus. Ob Bestand oder Neubau, egal. Jedes Jahr waren wir nun dort und es hat sich ein riesen Berg an Katalogen angesammelt. Das Gute ist, wir haben nun Heizleistung für gefühlt 5 Jahre im Arbeitszimmer liegen. Die ersten Jahre sind wir wirklich überfordert gewesen aufgrund der Masse an Informationen und Eindrücke. Nun sind wir schon alte Hasen. Es wird vorher vorbereitet was wir für Schwerpunkte setzen und dann geht's los mit der ToDo Liste.
Irgendwie hatte es dann doch noch bis 2014 gedauert bis wir uns intensiver mit dem Hauserwerb befassten. Man könnte meinen das 2013 und 2014 andere Punkte wichtiger waren (Die Punkte liegen übrigens gerade neben mir und machen Mittagschlaf. Wie friedlich doch die Welt sein kann). Die erste Entscheidung bestand darin sich auf eine Gebrauchtimmobilie oder einen Neubau festzulegen. Ohne jetzt weiter auf die Vor- und Nachteile einzugehen, denn da könnte man Stunden verbringen und trotzdem gäbe es kein Fazit, hatten doch beide Varianten für uns ihren Charme. Leider war die Suche nach gebrauchten Immobilien in Großenhain ziemlich ernüchternd und die Frage nach dem "entweder oder" schnell von allein geklärt. Leider sah (und sieht es immer noch) auch bei den freien Grundstücken nicht besser aus. Einige Hirngespinste und absurden Ideen weiter, wurden wir abermals auf eine Anzeige für zwei Grundstücke im Bebauungsgebiet Großraschütz aufmerksam. Interessanter wurde es noch durch den Rabatt den man für den Erwerb gleich beider Grundstücke bekommen sollte. Dies war wiederum gut, da meiner Meinung nach 650qm einfach zu wenig waren und es mindestens 1000qm werden sollten. Das Angebot war daher nicht schlecht. Dies führte nun dazu das wir einen Makler und bald zukünftigen Nachbarn Jörg Heller im Februar 2015 in der Küche sitzen hatten, der uns von der tollen Lage und dem günstigen Preis zu überzeugen versuchte. Allein die Tatsache, dass er selber vor hatte sein eigener Kunde zu werden, sprach schon sehr FÜR das Projekt. Letztendlich beschlossen wir die Grundstücke zu erwerben und uns für die Planung und den Bau noch 2 Jahre Zeit zu lassen. Schließlich stand im selbigen Jahr noch eine Hochzeit an und Janine hat gerade erst eine zusätzliche Ausbildung zur Chemielaborantin begonnen. Seit dem 16.07.2015 sind wir nun offiziell Großgrundbesitzer -> der Tag unseres Polterabends.
An dieser Stelle möchte ich mich auch ganz herzlich bei Frau Elke Rothe, eine Mitarbeiterin von Jörg Heller, bedanken. Sie hat uns mit großer Geduld durch den Bürokratiewust geholfen um dann schlussendlich den Kauf zu ermöglichen.
Als ein halbes Jahr nach unserer Hochzeit nun endlich die Geschenke weggeräumt und Rester in den Flaschen ausgetrunken waren, hatten wir wieder Zeit um weiter zu machen.
"Meinhardts suchen die Super-Hausbaufirma" tönte es aus dem Radio. Ärmel hoch und los!
Aber es waren sooo viele!
1. Strategie: Auf die Firmen zu gehen und evtl. mal Häuser besichtigen. Wir waren wie jedes Jahr auf der Hausmesse in Dresden und später sogar im Musterhauspark Unger bei Dresden. Im Nachhinein
gesehen war das Sinnvollste da ran, mal zu sehen wie ein Haus und die Räumlichkeiten wirken. Der Rest war nur ein Pransen auf hohem Niveau. Wer hat den Dicksten und Längsten (Hammer)? Ja es ist schwer sich zu entscheiden wenn alle die besten sind und die jeweils anderen total doof und unfair.
Diese Strategie hat eindeutig versagt.
2. Strategie: Mundpropaganda. Ja es hat was für sich zum Beispiel mal mit den Menschen in seinem Umfeld zu reden. Wir kamen mit vielen Kollegen und zukünftigen Nachbarn in Kontakt. Vor allem die Nachbarn waren immer sehr nett und hilfsbereit. Egal ob wir mal in deren Häuser schauen durften oder sie uns Tricks und Tipps fürs Bauen mitgaben. Vor allem Alex und Nicole an dieser Stelle vielen Dank für die unzähligen Gespräche bis zum heutigen Tag. In unserem Fall führte es letztendlich auch dazu, dass wir Kontakt zum Bauingenieur Tilo Holzmann unserer zukünftigen Nachbarn Julia und Björn aufnahmen.
Das erste Treffen erfolgte bereits am 26.06.2016.
Das Gesamtkonzept überzeugte einfach.
Warum der Weg über Tilo Holzmann?
1. Nun ist es nicht so, dass ich zwei linke Hände habe. Jedoch führen eine Ausbildung in einer anderen Branche, mangelnde Zeit und wenig bis gar keine Baustellenerfahrung dazu, dass wir jemanden brauchten der uns die Dinge von der fachlichen Seite abnimmt.
2. Ebenfalls kommt ein Leben in der Baustelle nicht in Frage. Daher war es auch wichtig, dass die Arbeiten von Anfang bis zum Ende, also bis wir wirklich drin wohnen können, durchgeplant und abgeschlossen werden. Das nennt man dann auch schlüsselfertiges Bauen.
3. Einer der wichtigsten Punkte ist die Eigenschaft Individualität zuzulassen. Also keine Häuser von der Stange zu bauen sondern Sonderwünsche zu berücksichtigen. Gleichzeitig jedoch auch die Bauherren mal, fachlich und sachlich beratend, von irrsinnigen Ideen abzubringen.
4. Schlicht und ergreifend Regionalität.
Diese Aufzählung ist vielleicht nicht vollständig, jedoch sind die genannten Punkte die entscheidenden für uns gewesen.
Über ein Jahr tüftelten wir nun an dem perfekten Haus herum. Zwischenzeitlich hatten wir mal 3 Monate gar kein Bock auf das Thema. Grund war schlicht Frustration über das was man gern gehabt hätte und was man sich leisten kann. Es ist ein Prozess, fachlich aber auch geistig und emotional, bei der Hausplanung mal irgendwann ans Ziel zu kommen. Man lernt, sich mehr über das zu freuen was man haben wird, als über das zu ärgern was nicht geht. Nebenbei hat natürlich auch Herr Holzmann an uns viele Nerven verloren. Immer wieder Extrawünsche und Anpassungen. Legendär der Satz: "Wir müssen unbedingt anfangen mit bauen, damit die Bauherren endlich keine Sonderwünsche mehr äußern können! Ich werd sonst irre"
So und nun werden schon seit einer Woche fleißig Erdmassen, Beton und Schutt bewegt. Mehr endlich dazu, und vor allem mit Bildmaterial dann im nächsten Bericht.